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Wie funktioniert Inkasso? Wie sieht der Ablauf aus? Und welche Feinheiten geben den Ausschlag, damit es auch tatsächlich erfolgreich ist? Einen kurzen Abriss davon, wie der Aufbau eines zielführenden Inkassoverfahrens aussieht & wo es auf welche Details in der Arbeit an zahlungsgestörten Forderungen ankommt, geben wir in diesem Blogbeitrag!

Grundsätzlich funktionieren Inkasso & Forderungsmanagement immer in mehreren Stadien, die aufeinander aufbauen. Nachfolgende Stadien braucht es dabei freilich nur, wenn die Realisierung im vorangegangenen Stadium noch nicht erfolgreich war. Die Frage, „Wie funktioniert Inkasso?“ ist damit also genaugenommen sehr unscharf gestellt, denn sie lässt einigen Interpretationsspielraum:

Vorgerichtliches Inkasso setzt bspw. auf einen zielgerichteten Schuldnerdialog & hat einen ganz klaren Moderationscharakter. Die Verfolgung titulierter Forderungen in der nachgerichtlichen Arbeit, bspw. in der Zwangsvollstreckung, schlägt dagegen einen anderen Ton an & braucht mehr strategisches Knowhow. Eine pauschale Antwort kann es daher im Kern gar nicht geben. Doch das Inkassoverfahren über die Lebensdauer einer offenen Forderung ist meist vergleichbar.

Wie funktioniert Inkasso vorgerichtlich?

Genaugenommen beginnt Forderungsmanagement nicht erst mit der Übergabe eines Falls an einen spezialisierten Inkassodienstleister, sondern startet mit einer sauberen Rechnungslegung, die alle gesetzlichen Vorgaben an eine gültige Rechnung erfüllt. Fällt diese Rechnung dann aus, wird also nicht rechtzeitig bezahlt, ist die fragliche Forderung in Verzug. Überwiegend wird dann noch ein betriebliches Mahnwesen angestoßen, in dem eine Zahlungserinnerung versandt wird.

Obwohl jede Forderung, die sich in Verzug befindet, theoretisch sofort ins Inkasso übergeben werden kann, lohnt eine Zahlungserinnerung durchaus. Im Sinne eines zügigen Forderungsmanagements sollte es allerdings bei einer einzigen Mahnung bleiben. Bleibt auch die Nachfrist in einer Forderungssache unbeachtet, ist die Übergabe ins Inkasso der nächste logische Schritt.

Erst dann setzt das professionelle Forderungsmanagement an & die vorgerichtliche Arbeit startet. Dabei geht es in der Regel um maximal zwei Inkassomahnungen sowie das Telefoninkasso. Im Zentrum stehen Klärung der offenen Forderung, im Sinne einer Lösung, die für beide Seiten verträglich ist. In der Praxis sind das meist faire Ratenzahlungsvereinbarungen und (eher selten) auch Teilzahlungen. Funktioniert dieses vorgerichtliche (eigentliche) Inkasso erfolgreich, braucht es keine zusätzlichen Schritte & die Angelegenheit ist vom Tisch.

Wie funktioniert Inkasso im gerichtlichen Mahnverfahren?

Gewissermaßen als zweite Zündstufe im Gesamtablauf des Forderungsmanagements ist das gerichtliche Mahnverfahren vorgesehen. In zwei aufeinander aufbauenden Mahnschritten werden offene Forderungen über die Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Mahngericht verfolgt. Das gerichtliche Mahnverfahren sieht dabei folgende Schritte vor:

  1. Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides beim zuständigen Mahngericht
  2. Erlass des Mahnbescheides & amtliche Zustellung an den Schuldner (Antragsgegner)
  3. Ablauf einer 14-tägigen Widerspruchsfrist gegen den Mahnbescheid ab Zustellung
  4. Antrag auf Erlass eines Vollstreckungsbescheides (sofern kein Widerspruch eingelegt wurde)
  5. Erlass & Zustellung des Vollstreckungsbescheides an den Antragsgegner
  6. Ablauf einer erneuten 14-tägigen Einspruchsfrist
  7. Der unwidersprochene Vollstreckungsbescheid gilt als vollwertiger Titel

Im Rahmen eines gerichtlichen Mahnverfahrens ist die Frage „Wie funktioniert Inkasso“ damit sehr leicht zu beantworten: Es folgt dem vom Gesetzgeber für genau diesen Fall vorgesehenen Ablauf & mündet am Ende immer in einem vollstreckungsfähigen Titel.

Denn für den Fall, dass Schuldner einem Mahn- oder Vollstreckungsbescheid widersprechen, geht die Angelegenheit beinahe sicher in ein streitgerichtliches Klageverfahren über. Und an dessen Ende steht entweder ein Urteil oder ein gerichtlicher Vergleich. Beide sind ebenfalls Titel, die einen Forderungsanspruch verbriefen (d.h. garantieren!) und damit im nachgerichtlichen Titelmonitoring geltend gemacht werden können.

Wie funktioniert nachgerichtliches Titelmonitoring?

Die nachgerichtliche Arbeit im Inkasso beschäftigt sich hauptsächlich mit der Zwangsvollstreckung, aber auch unterschiedliche Aufträge an einen Gerichtsvollzieher & die strategische Planung aussichtsreicher Zugriffe auf Vermögenswerte eines Schuldners spielen eine zentrale Rolle. Dann stehen Fragen nach der passenden Methode in der Zwangsvollstreckung (etwa eine Lohn- oder Kontopfändung) oder der Abgabe der Vermögensauskunft beim Gerichtsvollzieher im Raum.

Je nach Sachlage können nachgerichtliche Inkassoaufträge einige Monate, manchmal sogar mehrere Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Jedoch sind titulierte Forderungen für 30 Jahre abgesichert und können entsprechend lange vom Schuldner verlangt werden. Und oft gibt der Faktor Zeit den Ausschlag: Aus Bafög-Studenten mit Einkommen unter der Pfändungsgrenze werden irgendwann Akademiker auf dem ersten Arbeitsmarkt, deren Einkünfte durchaus genügen, um eine alte Schuld zu bezahlen.

Mit über 80% Erfolgsquote im Inkasso über alle Stadien funktioniert Inkasso erfolgreich, gerade weil es sehr geradlinig, strukturiert und lückenlos ist. Die Frage, wie Inkasso funktioniert lässt sich damit auch mit einem einzelnen Wort beschreiben: erfolgreich.