Wenn im Inkasso Titel bearbeitet werden, geht es immer um ein fortgeschrittenes Forderungsmanagement. Den begehrten Titel gibt es nämlich nur, wenn eine Forderung gerichtlich festgestellt wurde und der Gläubiger ein verbrieftes Recht auf die offene Forderung erwirkt hat. Wie das funktioniert, was Inkasso leistet, um Titel zu realisieren und warum der Faktor Geduld von so entscheidender Bedeutung ist, erklären wir in diesem fabelhaften Blogbeitrag!
Im nachgerichtlichen Inkasso dreht es sich im Grunde immer um die eine Frage: Wie wird ein Titel zu Geld? Die besten Inkassobüros können dabei nicht nur auf das übliche rechtsstaatliche Arsenal an Instrumentarien in der Zwangsvollstreckung zurückgreifen, sondern verfügen auch über die nötige praktische Erfahrung. Wann ist welche Maßnahme sinnvoll? Welche Pfändungsvariante hat Aussicht auf Erfolg? Wo lauern Fallstricke?
Von solchen Fragestellungen lebt eine zielgerichtete Zwangsvollstreckung. Doch damit sich Forderungen überhaupt vollstrecken lassen, braucht es zunächst den Titel.
Inkasso Titel erwirken
Damit im Inkasso Titel verfolgt werden können, müssen betreffende Forderungen zunächst tituliert werden. Das funktioniert über mehrere Wege:
- im gerichtlichen Mahnverfahren
- im streitgerichtlichen Klageverfahren
- über Kostenfestsetzungsbeschlüsse
- über einen europäischen Zahlungsbefehl (EU-Titel)
Die allermeisten Titel werden dabei allerdings über eine der ersten beiden Varianten erwirkt. Dann geht es im gerichtlichen Mahnverfahren darum, einen unwidersprochenen Vollstreckungsbescheid zu erlangen. Der Vollstreckungsbescheid selbst ist bereits ein vollwertiger Titel und lässt sich vollstrecken.
Im streitgerichtlichen Klageverfahren läuft es schlussendlich auf ein Urteil oder einen gerichtlichen Vergleich hinaus. In jedem Fall werden die Zahlungsansprüche festgestellt und gerichtlich verbrieft – ebenfalls eine Titulierung.
Was bringt der Titel?
Das gerichtliche Mahnverfahren ist in diesem Sinne Teil von Inkasso – Titel verbriefen eine Forderung, sind für volle 30 Jahre gültig, sodass die Verjährung vermieden wird und lassen sich in der Zwangsvollstreckung geltend machen.
Inkasso Titel vollstrecken
Kernelement der Titulierung und der Hauptgrund, warum der Titel derart begehrt ist, ist natürlich die Zwangsvollstreckung. Denn anders als im vorgerichtlichen Inkasso sind die Mitarbeit und der gute Wille des Schuldners in der nachgerichtlichen Bearbeitung keine ausschlaggebenden Faktoren mehr. Mit dem Titel lassen sich Zahlungen auch zwangsweise, also gegen den Willen des Schuldners, durchsetzen.
Dabei dreht es sich ganz konkret um unterschiedliche Pfändungsmaßnahmen. Die klassische Taschenpfändung steht dabei zwar noch zur Verfügung, ist aber heute eher selten das Mittel der Wahl. Moderne Zwangsvollstreckung setzt auf sogenannte Drittschuldner-Pfändungen, die sich dann gegen Verwalter schuldnerischen Vermögens richten. Dazu gehören:
- Vermieter, die via Kautionspfändung betroffen sind
- das Finanzamt, das im Rahmen einer Steuerpfändung Rückzahlungsansprüche abtreten muss
- Arbeitgeber, die per Lohnpfändung verpflichtet sind, pfändbare Anteile am Arbeitslohn abzuführen
- Banken, die mittels Kontopfändung den Zugriff auf das Konto des Schuldners einschränken
Neben der Wirkungsweise des mächtigen Arsenals in der Zwangsvollstreckung kommt es aber auch immer auf den richtigen strategischen Ansatz an. Denn nicht immer ist jede Maßnahme sofort aussichtsreich oder sinnvoll. Manchmal müssen Zugriffe von langer Hand geplant werden und es braucht vorgeschaltete Maßnahmen, etwa die Abnahme der Vermögensauskunft beim Gerichtsvollzieher.
Solche Nuancen in der Zwangsvollstreckung fußen auf einem reichen Erfahrungsschatz, wie ihn die besten Inkassounternehmen Deutschlands mitbringen. Titel erfolgreich zu vollstrecken und auszubezahlen ist vor allem ein strategisches Moment, das die nötige Geduld verlangt. So wird nachgerichtliches Inkasso erfolgreich.